Die Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) hat besorgt auf die Pläne der Bundesnetzagentur (BNetzA) reagiert, derzeit noch für digitales terrestrisches Fernsehen (DVB-T) genutzte Kapazitäten für den Mobilfunk umzuwidmen.
Ein Gutachten des Europäischen Instituts für Medienrecht (EMR) zum Thema „Wettbewerb im Sendernetzbetrieb“ belegt, dass die Bundesnetzagentur mit einer Regulierungsverfügung auf festgestellte Wettbewerbsdefizite reagieren kann.
Die Bundesnetzagentur hat eine Konsultation zur Umwidmung weiterer Frequenzbereiche für die Nutzung durch mobile Breitbandienste eingeleitet, die auch den 700 MHz-Bereich mit umfassen soll.
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wollen ihre Programme auch nach 2014 weiter über DVB-T übertragen. Das bekräftigten Vertreter von ARD und ZDF in einer Podiumsdiskussion beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland.
In Belgien will der Sendernetzbetreiber Norkring Belgium in den kommenden Wochen die Verbreitung des Pay-TV-Angebots Telenet auf DVB-T2 umstellen. Die Zahl der Programme soll nach der Umstellung erhöht werden, heißt es in Medienberichten.
Seit der Umstellung des terrestrischen Fernsehempfangs auf den digitalen DVB-T-Standard vor rund acht Jahren habe sich die Technik in vielen europäischen Ländern als niederschwelliger und mobiler Zugang zu Rundfunkinhalten etabliert, heißt es in einer Mitteilung der Kommission.
Nach Angaben der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle haben bis Ende des vergangenen Jahres 22 der 27 EU-Mitgliedsstaaten die analoge terrestrische TV-Verbreitung abgeschaltet. Europaweit haben 26 von 39 Staaten auf DVB-T umgestellt.
Laut „TV-Monitor 2012“ von SES Astra empfangen 18,07 Millionen Haushalte ihr Fernsehsignal vornehmlich via Satellit, rund drei Prozent mehr als vor einem Jahr. Kabel kommt auf 16,7 Millionen Haushalten (-3,3 %). Wachstumstreiber ist vor allem das hochauflösende Fernsehen.
Die gerichtlichen Auseinandersetzungen um die Kündigung der Kabeleinspeiseverträge zwischen KDG und den ARD-Anstalten wurden im Januar 2013 fortgesetzt. Bislang ist es noch zu keiner Annäherung der Streitparteien gekommen.